Fast wöchentlich füllen sich die Nachrichten mit Meldungen über Insolvenzen „in der High Street“, skurrile Aktienbewertungen von E-Commerce-Start-ups und „Visionäre“ darüber, wie die High Street aussehen soll. Wo mein kleines Dorf früher ein netter Ort zum Shoppen war, wirkt es heute fast menschenleer. Die Handelswelt wird auf den Kopf gestellt.
Aus meiner Arbeit als Inhaber von Social Brothers, aber sicherlich auch aus meiner Tätigkeit als Online-Berater, sehe ich diese Veränderungen fast täglich. Mal mit einem Unternehmer, der mit seinem Online-Geschäftsmodell zu kämpfen hat (warum sollte ich einen Webshop starten?), mal mit einem Manager, der das Ziel „Views“ oder „Likes“ erhält (wie mache ich den Mehrwert messbar) und manchmal mit einem Mitarbeiter, der sich fragt, was sein Mehrwert in diesem sich ändernden Spielfeld sein wird (wie sieht das Marketing der Zukunft aus?).
Als Social Brothers haben wir darauf oft eine Antwort und helfen Menschen in die richtige Richtung, aber manchmal wissen wir es auch nicht. Was wir immer sicher wissen, ist, dass es auf den ersten Blick oft mit kleinen Dingen beginnt. Nicht durch die Erstellung eines komplett neuen Marketingplans, die Einstellung eines neuen Marketingleiters oder den Aufbau einer komplett neuen Website oder eines Webshops.
Ein schönes Beispiel dafür ist Coolblue mit dem Slogan „Alles für ein Lächeln“, aber auch dieses Beispiel ist etwas übersättigt und mittlerweile nicht mehr so „klein“. Ein gutes Beispiel finde ich zum Beispiel No Label, wo ich selbst Kunde bin. Dieser Webshop richtet sich ausschließlich an Männer, die Kleidung im Allgemeinen als etwas Funktionelles (Erkennbares) ansehen. No Label verkauft Basics in höchster Qualität zu einem fairen Preis. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, aber wie bekommt man diese Produkte und wie hält man sie erschwinglich? Eine Diskussion, die, wie ich finde, für jeden Unternehmer erkennbar ist und als Grundlage des Unternehmertums angesehen werden kann.